Elternzeit reisen – Das Rezept für eine einmalige Zeit

Elternzeit reisen – das ist der Traum für viele Eltern.

Oft nehmen Paare gemeinsam Elternzeit. Da bietet es sich an, eine Reise in dieser Zeit zu machen.

Doch worauf sollte man achten? Was gibt es für Hindernisse?

Das passende Reiseziel für die Elternzeit finden

Meist soll es ein Reiseziel sein, dass den Sommer verlängert und zum anderen gute Standards in der medizinischen Versorgung hat.

Einige Paare entwerfen richtige Traumreisen. Weltreise mit Kind bis nach Australien, Safaris in Afrika oder Campervan-Touren bis nach Marokko und zurück.

Die passende Reise für deine Familie

Aber nicht für jede Familie ist ein solches Abenteuer passend.

Du solltest dir davon keinen Druck machen lassen. Suche das Passende Ziel für deine Elternzeit heraus.

Europa bietet fast überall einen guten medizinischen Standard und außerdem unzählige traumhafte Reiseziele für Familien, zum Beispiel:

  • die kanarischen Inseln
  • Skandinavien
  • Portugal

Tipps für das Reisen in der Elternzeit

Das solltest du vor dem Elternzeit reisen unbedingt im Auge behalten:

Aufgabenverteilung vorher festlegen!

Legt vorher fest, wer welche Aufgaben übernimmt. Spätestens zu Beginn der Reise sollten die Rahmenbedingungen stehen.

  • Wer übernimmt an welchen Tagen welche Aufgaben rund um das Baby?
  • Wer übernimmt organisatorische Dinge?
  • Wer kümmert sich um alltägliche Aufgaben?

In meiner Praxis als Elternpsychologin habe ich oft gehört, dass ein Beziehungsteil nach der Elternzeit unzufrieden war. Gerade weil der Partner sich nicht so eingebracht hat, wie erwartet.

Ein offenes Gespräch kann dies verhindern!

Ansprüche an die Elternzeitreise realistisch halten

Eine Klientin berichtete mir:

Meine Wünsche an den Urlaub waren unendlich. Ich wollte mich endlich erholen, eine Nacht durchschlafen, ich träumte von romantischer Zweisamkeit in Restaurants oder Wanderungen durch die „Barranco del Inferno“.

Nichts davon sollte sich erfüllen. Mein Kind klebte an mir, in Restaurants lief einer von uns die ganze Zeit hinter dem Kind her, welches sich den Weg zwischen Gästen und Kellnern bahnte während der andere missmutig in Windeseile und alleine teuren Fisch verspeiste.

Alternativ saß ein schreiendes, unzufriedenes Kind in fraglichen Hochstühlen und verhinderte jegliche Konversation bei dringlich benötigtem Cafe von Leche.

Besser wurde es erst, als wir uns damit abgefunden hatten, dass wir viel Zeit im schwarzen Sand verbrachten und als Ausflug maximal die nächste Eisdiele ansteuerten.

Realistische Erwartungen an eine solche Reise hätten viel Frust vermeiden können.

Drohende Konflikte direkt besprechen

Dadurch, dass wir alle beim Elternzeit reisen 24 Stunden zusammen sind, werden auch plötzlich mehr Konflikte deutlich. Konflikte im Umgang mit dem Kind, aber auch Konflikte in der Partnerschaft. Auch diese schoben sich wie eine Wolke über die Wochen des Urlaubs.

Einige Abende sollten daher dafür genutzt werden, genau diese unterschiedlichen Ansichten zu besprechen. Auch wenn dies nicht immer besonders angenehm ist, so ist es notwendig, schon allein damit ihr als Familie zusammen funktionieren lernt.

Organisatiorische Tipps zum Elternzeit Reisen

Wer also die gemeinsame Elternzeit plant, der sollte sich nicht nur die oben genannten Empfehlungen zu Herzen nehmen, sondern auch alle praktischen Anforderungen beachten, um weder Fristen noch Gelder zu verpassen.

  • Um Anspruch auf Gelder zu haben muss die Elternzeit parallel genommen werden oder nahtlos an die von dem einen Partner genommenen 12 Monate anschließen.
  • Die Planung der Elternzeit des anderen Partners sollte mindestens drei Monate vor Antritt beginnen. Unterlagen wie Einverständnis des Arbeitgebers oder Anträge müssen rechtzeitig eingehen.
  • Der Arbeitgeber sollte in die Planung möglichst frühzeitig miteinbezogen werden. Berufliche Nachteile sollten vorher bedacht werden.
  • Um die Kosten für eine eventuelle Reise zu decken oder den Verdienstausfall zu kompensieren sollten genügend finanzielle Rücklagen vorhanden sein.

Es kann sich auch lohnen, beim Arbeitgeber nachzufragen, der mitunter sehr informative Broschüren zur Verfügung stellt.