Tipps zum Abstillen – Ende der Milchstrecke

Tipps zum Abstillen: Vor dem Abstillen haben viele eine Riesenpanik. Hat es Einfluss auf die Bindung? Wir das Kind trotzdem mit allen Nährstoffen versorgt?

Und wie lange wird der Milchfluss andauern? Werde ich einen Milchstau bekommen?

In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen rund um das Abstillen.

Langzeit-Stillen oder Abstillen?

Es gibt auf dieser Welt alle möglichen Wege, passend zu jeder Familie. Es ist möglich, Langzeit zu stillen oder früh abzustillen. Jede kann hier selber entscheiden, was sie möchte.

Ein Urteil über die Entscheidung ist leicht gefällt. Jeder Prozess, zu dem Entschluss zu kommen, sorgfältig durchdacht.

Abstillen ohne Probleme

Viele Frauen beginnen das Abstillen damit, bestimmte Mahlzeiten durch Flaschennahrung oder, (je nach Alter) Nahrungsaufnahme zu ersetzen. Das ist in der Regel auch der gängige Weg.

Mache dir dazu am besten einen „Abstill“-Plan. Lasse aber genug Raum darin, um auf Besonderheiten zu reagieren.

Ein Beispiel für Flexibilität im Abstill-Plan:

  • Fragt das Kind nicht nach der Stillmahlzeit, biete sie auch nicht extra an.
  • Benötigt das Kind die Zuwendung und das Stillen plötzlich, verweigere es auch nicht um jeden Preis.

Der beste Albstill-Plan

Einen perfekten Plan zum Abstillen gibt es nicht. Eine sinnvolle Methode muss sich immer nach dem Alter des Kindes und den damit einhergehenden Bedürfnissen richten. Die Tipps zum Abstillen müssen also sehr individuell sein.

Vor dem 6. Lebensmonat, also vor Beginn der Beikosteinführung, sollte eine schrittweise Substitution der Muttermilch erfolgen.

Daher empfiehlt sich in diesem Alter ein Stufenplan, in welchem nach und nach Stillmahlzeiten ersetzt werden.

Eine Möglichkeit ist, dem Kind eine Flasche mit abgepumpter Muttermilch oder Milchpulver anzubieten. Dies dient der Entwöhnung von der Brust. Hebammen warnen hier vor der Saugverwirrung. Diese bedeutet, dass das Kind durch die Unterschiedlichkeit von Brustwarze und Sauger irritiert werden könnte und schließlich eine davon verweigern könnte.

Daher sind solche Flaschen am empfehlenswertesten, die der Brustwarze möglichst ähnlich sind, zum Beispiel von Avent* oder NUK*.

Das Baby an die Flasche gewöhnen

Wenn die Flasche verweigert wird, sollte möglichst nicht direkt nach dem nächsten Modell gegriffen werden. Vielmehr solle versucht werden, den Sauger doch noch schmackhaft zu machen.

Tipps zum Abstillen:

  • Er nah an die Brustwarze gehalten wird und die gewohnte Stillposition möglichst beibehalten wird.
  • Er in Muttermilch getunkt wird und somit bei dem ersten Kontakt schon positiv wahrgenommen wird.
  • Eine andere Person die Flasche reicht, die nicht die attraktive Alternative der milchgebenden Brust innehält.

Wenn die Modelle direkt nach dem ersten, zweiten oder dritten Fehlversuch gewechselt werden, kann sich die „Verwirrung“ sogar noch verschlimmern.

Immer weniger Stillen

Nach dem 6. Lebensmonat bzw. nach Beginn der Beikosteinführung reduzieren die meiste Frauen die Stillmahlzeiten eh, da sie ja nach und nach durch die Nahrung ersetzt wird. Wer dann Abstillen möchte, sollte sich ebenfalls an einen Stufenplan halten, aber unbedingt darauf achten, dass das Kind neben der Nahrung (in der natürlich auch Flüssigkeit enthalten ist) genug trinkt.

Manche Kinder verweigern vollkommen die Flasche. Um die Flüssigkeitszufuhr bei Einführung der Beikost zu gewährleisten, kann direkt auf einen Trinkbecher (zum Beispiel Magic Cup von NUK*) umgestellt werden.

Generell, so scheinen sich viele Experten einig, reichen 7 Tage um erfolgreich abzustillen. Der Schlüssel zum Erfolg ist: Durchhalten. Das Baby wird in den meisten Fällen nicht begeistert sein.

Nur wer nicht einknickt (und das ist zugegebenermaßen sehr schwierig, denn welche Mutter erträgt es gut, wenn das Kind schreit) kann erfolgreich sein. Wer hingegen doch nachgibt, muss sich auf einen viel längeren Zeitraum der Unzufriedenheit einstellen.

Eine bewusste Entscheidung gegen die Brustfütterung

Dabei erscheint es extrem wichtig, dass die Entscheidung für das Abstillen ganz bewusst von der Mutter getroffen wird. Das hört sich erst einmal komisch an, aber nur wenn man voll und ganz dahintersteht, kann man auch die Widrigkeiten überstehen, die das Procedere mit sich bringt.

Triff daher die Entscheidung zu einem Zeitpunkt, der für dich passt und stelle dich auf die Schwierigkeiten ein. Nicht zu stillen heißt nicht, das Kind nicht mehr zu lieben oder die Bedürfnisse nicht mehr zu erfüllen. Es bedeutet eine Veränderung dieser.

Zu viel Milch, was tun?

Oftmals hinkt der Körper hinterher und produziert weiter Milch, auch wenn diese nicht mehr benötigt wird. Um einem Milchstau oder einer Mastitis (Brustentzündung) vorzubeugen sollte also als erstes möglichst nicht abrupt abgestillt werden, sondern sukzessive.

Allerdings sollte dem Körper jetzt nicht vermittelt werden, dass die Milch noch nachproduziert werden soll, also sollte nicht abgepumpt werden. Bei den meisten Frauen ist ja die Milchproduktion eine Kombination aus Angebot und Nachfrage. Wird mehr abgesaugt oder abgepumpt, wird mehr gebildet.

Milchproduktion reduzieren und erfolgreich Abstillen

Wichtig ist daher, dass die Brust nur ausgestrichen wird.  Das geht am besten unter der Dusche. Es sollte so viel ausgestrichen werden, dass keine Schmerzen oder starker Druck mehr zu erleben ist, aber nicht so viel, dass eine Nachproduktion angeregt wird.

Des Weiteren helfen Hausmittel, die die Milchproduktion hemmen sollen, wie Kohlblätter auf die Brüste legen oder Salbeitee trinken. Milchfördernde Getränke (zum Beispiel Malzbier) sollten vermieden werden.

Stillen ist mehr als reine Nahrung – Abstillen auch

Das Abstillen ist für viele Frauen ein hoch emotionales Thema. Nie mehr wird man seinem Kind so nah sein, nie mehr wird man so viel Kuschelzeit haben oder das phantastische Gefühl, dass das Kind durch einen alleine gedeiht.

Es handelt sich tatsächlich um einen Ablösungsprozess, der bewusst vollzogen werden sollte.

Die Bedürfnisse der Mütter sind oft gegenteilig, entweder sie wünscht sich eine längere Stillzeit weil sie nicht bereit ist, das Kind loszulassen oder sie braucht ihren Körper zurück, zum Beispiel wenn wieder gearbeitet werden muss oder Medikamente verschrieben werden.

Ich verurteile keine für die Entscheidungen, die sie trifft oder treffen muss. Ich plädiere nur dafür, eine Entscheidung genau zu überprüfen und bewusst zu entschließen – Das sind vielleicht die besten Tipps zum Abstillen!

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