Als Mama überfordert – Tipps von der Elternpsychologin

Als Mama überfordert sein, nicht wissen, wie man alles schaffen kann.

Das ist oft der Start in eine Beratungssitzung mit neuen Klientinnen. In meiner Praxis als Psychologin und Psychotherapeutin sehe ich viele Mütter, denen es so geht.

Die Überforderung mit dem Baby machen Ihnen schwer zu schaffen. In diesem Artikel gebe ich dir deswegen einige hilfreiche Tipps, wie du besser damit umgehen kannst.

Auf die Bedürfnisse achten – für sich selber sorgen

Die Überforderung als Mama entsteht oft auf der Grundlage vieler ständiger Anforderungen:

  • Pflege des Kindes
  • Plötzliche, unvorhergesehene Aufgaben
  • Aufgaben rund um die Uhr
  • Keine Pausenzeiten
  • Ständige Alarmbereitschaft

Damit umzugehen ist schwierig. Und wenn das eigene Energielevel sinkt, fühlen sich auch die Aufgaben immer schwerer an.

Als Mutter überfordert und niemand merkt es

Keiner interessiert sich dafür, wie es einem geht. Telefonate beginnen mit: „Wie geht es der Kleinen?“ statt mit „Wie geht es dir?“. Dein Partner nimmt als erstes das Baby, wenn er nach Hause kommt und beschäftigt sich mit ihr.

„Wie ging es ihr heute?“ –

„War sie heute besser drauf?“ –

„Hast du den Termin beim Kinderarzt gemacht?“

Die eigene Überforderung bleibt oft unentdeckt. 

Unentdeckt überfordert mit Kind

Viele Mamas leiden still. Sie zeigen die Überforderung und Überlastung nicht nach außen. Sie lächeln beim Kinderarzt, schaukeln ihr Kind in der Krabbelgruppe freudig auf dem Schoß.

Den Freundinnen wird nichts berichtet und manchmal auch dem Partner nicht.

Mama opfert sich selbst

In vielen Fällen wirkt das Handeln von Müttern wie ein „Opfer“.

Diese gnadenlose Selbstaufopferung für den Nachwuchs hat die Natur schon geschickt eingefädelt. Doch die fortschreitende Entwicklung von uns Menschen hat auch dazu geführt, dass Frauen sich emanzipiert haben.

  • Es ist nichts Verwerfliches daran, sich auch einmal nach einer Zeit ohne Kind zu sehnen.
  • Ebenfalls ist nichts Verwerfliches daran, wenn Wünsche entstehen, die über die Pflege des Kindes hinaus gehen.
  • Auch ist nichts Verwerfliches daran, wenn die Zeit vor der Geburt plötzlich als heiliger Gral erstrahlt und man sich dorthin zurückwünscht.

Selbstfürsorge als Schlüssel gegen die Überbelastung

Im ersten Jahr ist es schwierig, eine Möglichkeit zu finden, sich ausreichend um sich selbst zu kümmern.

Es gibt aber eine Menge von psychotherapeutischen Interventionen und psychologischen Methoden, die sich genau mit dieser Problematik beschäftigen: Mangelnde Selbstfürsorge.

Aber alle setzen eines voraus: Freizeit. Und die ist gerade ja nicht verfügbar.

Selbstfürsorge als Schlüssel gegen die Überbelastung

Es ist ja nicht so, also hätten Mütter keine Fähigkeiten. Sie können sehr wohl Belastungen aushalten. Aber nicht unbegrenzt.

Deswegen ist es wichtig, kleine Fenster von Selbstfürsorge zu finden. Dies kann ein Start sein, um nicht als Mama überfordert zu sein.

Nischen für Mama Me-Time finden: Überforderung senken!

Es gibt an jedem stressvollen Tag kleine Nischen, um etwas für sich zu tun. Hier findest du ein paar Beispiele meiner Klientinnen:

  • Ich verzichtete mitunter auf den Mittagsschlaf um mein Journal zu schreiben.
  • Während ich den Kinderwagen durch den Wald schob, machte ich heimlich Squads.
  • Sobald mein Mann heimkam, nahm ich eine lange Dusche.
  • Wenn das Kind nachts wieder einschlief, setzte ich mich alleine auf den Balkon und schaute in die Sterne.
  • Ich trank besonders achtsam meinen Kaffee, während mein Baby im Tragetuch war.

Langfristig Überforderung als Mama überwinden

Diese kleinen Zeitfenster können dir den Anstoß geben, wieder mehr Energie zu haben.

Diese Energie kann dann dafür sorgen, dass sich deine Anforderungen nicht mehr so übermächtig anfühlen.

Langfristig werden sie allerdings nicht reichen, um die Überforderung gänzlich zu bewältigen. Denn oft stecken auch negative Denkmuster („das Gefühl, eine schlechte Mutter zu sein„) oder körperliche Belastungsgrenzen dahinter.

Ich möchte dich ermuntern, deine Belastung offen anzusprechen. Du wirst überrascht sein, was du erleben wirst.