Tipps Stillen – Me, myself and Milk

Tipps zum Stillen – von der Psychologin?

Als Psychologin werde ich oft gefragt, ob ich Tipps zum Stillen oder Abstillen geben kann. In vielen Beratungen ist es ein Thema, denn nicht immer läuft alles so, wie man es sich vorstellt.

Auch aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass es schwierig sein kann.

Deswegen gibt es in diesem Artikel die gesammelten Tipps aus vielen, vielen Beratungsstunden mit Müttern, die mir ihr Leid geklagt haben.

Stillen – nicht immer einfach

Milchpumpen, blutende Brustwarzen, zu wenig Milcheinschuss – die Liste zu „Stillproblemen“ kann ewig lang sein.

Hier ein Beispiel aus einer Beratungsstunde: 

„Ich lag im Krankenhaus und wollte mein Baby stillen. Ich hatte schon gelesen, dass es am Anfang Schwierigkeiten geben könnte. Aber irgendwie dachte ich: „Das passiert schon von alleine.“. Aber es passierte nichts von alleine. Als ich die Milchpumpe das erste Mal angelegt habe, musste ich weinen. Nicht, weil es so weh tat – das tat es wohl. Aber viel schlimmer war das Gefühl, versagt zu haben. Bei der natürlichsten Sache der Welt!“

Der Druck, Stillen zu MÜSSEN

Die verschiedenen Schwierigkeiten, die beim Stillen auftreten, beziehen sich oft auf den Körper. Aber einige sind eben auch mit der Psyche in Zusammenhang.

In dem oben beschriebenen Beispiel gab es Erwartungen, die nicht eingetreten sind. Und die führten zu einem Gefühl des Versagens. Und jetzt kommt das Schwierige: Diese Gefühle können wiederum einen Einfluss auf die Milchproduktion haben.

Deswegen sollte man sich seine Erwartungen und die Bewertung der eigenen Person genau anschauen. Woher kommt der Druck oder das negative Gefühl?

WHO und Stillen

Die WHO empfiehlt 6 Monate Stillzeit. Nach 6 Monaten sind die wichtigsten Nährstoffe aufgenommen, Antikörper gebildet und das Kind bestmöglich versorgt. Danach kann Stillen aus vielerlei Gründen sinnvoll sein, aber biologisch gesehen ist das Beste jetzt durch.

Gerade wenn man diese Studien liest sollte man sehr genau schauen. Oft ist sogar eine noch viel längere Stillzeit angeraten. Hier muss man aber dringend beachten, dass es sich um Studien handelt, die alle Länder der Welt umfassen. Und hier ist es dann auch erklärlich, warum man in Gebieten mit schlechter sauberer Trinkwasserversorgung das Stillen einer Flaschennahrung vorzieht.

Lass dich also bitte von solchen Informationen nicht noch zusätzlich unter Druck setzen. Du gehst deinen Weg. 

Praktische Tipps zum Stillen

  • Bleib im engen Kontakt mit deiner Hebamme. Sie ist die absolute Expertin. Du musst keine Angst haben, dass sie dich verurteilt. Beschreibe deine Situation. Stelle alle deine Fragen. Nur so kann sie dir optimal helfen.
  • Hilfsmittel sind nicht verpönt. Du musst nicht alles „absolut allein und natürlich“ machen. Besorge dir Linderung, zum Beispiel Multimam Kompressen*.
  • Um den Milchfluss anzuregen ist manchmal eine Milchpumpe nötig, die du dir oft in der Apotheke kostenfrei leihen kannst. Wenn du dir selber eine zulegen möchtest, kannst du dies mit dem Testsieger tun: Die  Medela Pumpe*, und die passende Aufbewahrung* sind seit Jahren Marktführer.
  • Kümmere dich auch um dich! Beim Stillen muss man viel Trinken. Kaufe dir eine schöne Flasche*, die du immer neben dir stehen hast. So fällt es dir leichter, genug Flüssigkeit aufzunehmen.
  • Versuche einen alten Hebammentrick und trinke Malzbier!
  • Alles, was du in der Stillzeit isst, bekommt auch dein Kind über die Milch zum Probieren. Eine gute Ernährung ist also für das Baby, aber auch für dich und deine Energie wichtig. Tipps dazu gibt es zum Beispiel in diesem Buch*.
  • Versorge dich mit interessanten Büchern*. So kannst du die Zeit beim Stillen mit etwas Positiven verbinden.
  • Jede Mutter ist anders, und so ist auch jeder Stillprozess ein anderer. Sei gnädig zu dir selbst, auch wenn es nicht klappt. Du weißt selber am besten, dass du nur Gutes für dein Kind willst und alles dafür tust. Mach dich deswegen nicht fertig.

Fast jede Mutter braucht Stilltipps!

Stillen ist harte Arbeit. In der Regel verbringen junge Mütter mehr als acht Stunden pro Tag mit dem Stillen. Das ist ein ganzer Arbeitstag!

Natürlich gibt es hier viele Unterschiede zwischen uns Frauen. Die wenigsten erleben keinerlei Stillprobleme! Es ist also normal zu hadern und Schwierigkeiten zu haben, das ist kein persönliches Versagen!

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