Gender Disappointment was tun?

Gender Disappointment Was tun – Das ist eine schwierige Frage.

Es löst Scham, Schuld und Traurigkeit aus. Keiner gibt es gerne zu. Und viele fühlen es.

Als Psychologin und Psychotherapeutin habe ich in der Beratung oft das Thema „Gender Disappointment“ besprochen. Meist kam es erst nach vielen Terminen zur Sprache. Darüber zu sprechen, braucht oft Vertrauen.

Viele sind vom Geschlecht des Kindes enttäuscht

Es ist vollkommen legitim, sich etwas zu wünschen. Sich zu wünschen, dass das Kind ein Mädchen wird, oder dass sie blaue Augen bekommt. Davon ganz unabhängig ist ja der Wunsch, ein gesundes Kind zu bekommen.

„Gender disappointment“ (Geschlechtsenttäuschung) ist ein häufig auftretender Zustand. Doch bei vielen Dingen rund um Kinder mögen viele das gar nicht aussprechen. Zu schnell werden sie mit der Moralkeule „Du musst um dein gesundes Kind dankbar sein“ niedergestreckt.

Diese (mögliche) Enttäuschung ist nur das erste Element einer langen Kette von weiteren Überraschungen, die auch als enttäuschend erlebt werden können.

Wie es zu Gender Disappointment kommt

Warum ist es enttäuschend, wenn das Kind nicht so wird, wie gewünscht?

Meistens steht eine Zuschreibung eigener Wünsche und Pläne dahinter, die wiederum ganz individuell aus der persönlichen Entwicklung herrühren.

Eigene Sehnsüchte durch das Kind leben

Viele Eltern wünschen sich, dass ihre Eltern anders mit Ihnen umgegangen wären. Oder ihnen bestimmte Dinge ermöglicht hätten.

Sie wollten gerne zum Ballett oder in den Sportverein, sie wollten gerne berühmt werden oder mehr Unterstützung in der Schule haben.

Das Kind wird manchmal als „Wiedergutmachung“ für die eignen, unerfüllten Wünsche benutzt.

Dabei wird jedoch vergessen, dass das Kind ganz eigene Wünsche hat, die damit gar nicht übereinstimmen müssen!

Gender Disappointment: Was tun? Psychologische Tipps

Bei dem Umgang mit Gender Disappointment gibt es nur einen nachhaltigen Weg:

Akzeptanz lernen. 

Es handelt sich um etwas, was du nicht ändern kannst. Also kannst du an dem Umstand nichts ändern.

Das bedeutet: nur du kannst in dir selber „arbeiten“, und eine Weg des Umgangs finden. Der sieht oft unterschiedlich aus.

In der ACT (Acceptance and Comittment Therapie) geht es um die Bewältigung unveränderlicher Lebensfaktoren. Ziel ist die Akzeptanz der Situation, die eine Integration in das eigene Leben mit sich bringt.

Gender Disappointment überwinden

Die Traurigkeit um den Lebensweg mit einem Sohn oder einer Tochter ist ein legitimes Gefühl. Du hast ein Recht darauf, so zu fühlen. Es ist nicht schlimm.

Wenn die Enttäuschung, die Traurigkeit zu übermächtig werden, kannst du dir professionelle Hilfe suchen.

So kannst du Gender Disappointment überwinden lernen. 

Es ist kein ungewöhnliches Thema und nicht unüblich!